Jörn beim 13. Zugspitz Extremberglauf 2013
Bei outdooractive geht es nicht nur im Büro hoch her. Auch außerhalb sind wir oft und gerne in den Bergen unterwegs. Nicht jeder von uns ist dabei so verrückt wie unser Redaktionsmitglied Jörn. Als Trailrunner und Bergläufer versucht er sich des Öfteren daran die Gipfel zu erstürmen – im wahrsten Sinne des Worts. Zuletzt stand die Zugspitze auf dem Programm. Über 16 Kilometer und 1800 Höhenmeter ging es hinauf zum höchsten Gipfel Deutschlands, und das schon zum zweiten Mal. Lest hier, wie es bei ihm lief.
Ein wenig mulmig zumute ist mir ja schon. Die letzten Wochen konnte ich aufgrund eines kleinen Knieleidens nicht wirklich viel trainieren. Dementsprechend schlecht vorbereitet bin ich, was sich auch prompt beim ersten Anstieg bemerkbar macht. Meine Waden wollen nicht so recht mitspielen und schmerzen schon nach kurzer Zeit. Zu meiner Entschuldigung: Ich bin nicht der Einzige, der jetzt bereits anfängt zu wandern. Immerhin schaffe ich immer mal wieder ein paar Kilometer joggend zurück zu legen und als es nach vier Kilometern wieder flach wird, schöpfe ich neue Kräfte.
Über Schnee und steile Wiesen
Inzwischen ist mein Motor warm gelaufen und ich komme besser voran. Die Strecke ist dieses Jahr deutlich schwieriger. Es sind noch viele Schneefelder vorhanden, die nur mit Hilfe von Seilen zum Festhalten überquert werden können. Dann kommt das Gatterl. Aufgrund der Rekordteilnehmerzahl von knapp 1000 Startern ist hier Stau angesagt. Eine willkommene Pause. Als ich das Nadelöhr endlich passiert habe, muss ich noch über einige steile, nasse und deswegen sehr rutschige Wiesen balancieren, bis sich der Weg endlich durch Fels und Geröll schlängelt. Aber hier macht es das erste Mal richtig Spaß und ich kann sogar einige Plätze gut machen.
Noch einmal alles geben
Erst nach der nächsten Verpflegungsstation werde ich wieder ausgebremst. Es wird steiler. Die letzten drei Kilometer zum Ziel gestalten sich sehr zäh. Auf dem vielen Schnee rutsche ich häufig weg und die Höhenluft erschwert mir das Atmen. Auch die Schritte meiner Mitläufer werden deutlich schwerfälliger. Erst als ich in der Ferne die Stimme des Moderators höre, kann ich die letzten Kräfte mobilisieren. Als ich endlich im Ziel ankomme, bin ich am Ende. Ich verschütte fast die Hälfte des Iso-getränks so zitterig bin ich. Aber das Wichtigste ist: Ich habe es geschafft. Leider nicht bis ganz nach oben, denn der Weg zur Spitze ist von der Rennleitung aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Per Lift geht es dennoch hoch zur Gipfelstation, wo ich den Triumph genieße, einmal mehr den höchsten Berg Deutschlands bezwungen zu haben– zumindest fast.
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