Schlafen wie die Inuit
Die Alpen sind bekannt für ihre beeindruckenden Winterlandschaften. Und für den Schnee, der sich in vielen Regionen so hoch türmt, dass man Iglus bauen kann. Was gibt es Schöneres, als die Nacht in einer der kuscheligen Inuit-Behausungen unter dem Sternenhimmel zu verbringen?
Die Frage ist nur: Wie baut man ein Iglu? Um das zu erfahren, sind wir für euch mit einem professionellen Iglubauer in Osttirol auf Tour gegangen. Auf Schneeschuhen ziehen wir durch die verschneite Landschaft und erkunden die eindrucksvollen und mächtigen Berge, bis wir einen passenden Platz zum Bauen gefunden haben.
Der Bau eines Iglus dauert drei bis vier Stunden. Aus einer Mulde mit mindestens 1,50 m Schneetiefe werden die „Ziegel“ mit einer Schneesäge herausgearbeitet und anschließend aufeinander gestapelt. Unser Guide erklärt uns die Technik des Iglubaus und nach einer Weile steht unsere eisige Behausung tatsächlich. Wir genießen die friedliche Abendstimmung und wärmen uns mit einem heißen Tee für die Nacht. Mit Einbruch der Dunkelheit kriechen wir müde und zufrieden in unsere Schlafsäcke.
Aber ist es in dieser Schneehöhle nicht viel zu kalt zum Übernachten? Warm ist es nicht gerade. Aber mit Daunenschlafsack und Isoliermatte, Skibekleidung sowie Mütze, Handschuhen und warmen Winterstiefeln ist man gut ausgestattet. Zudem ist Schnee ein hervorragendes Isolationsmaterial: Die Temperaturen im Iglu liegen zwischen null und fünf Grad.
Lust zum Nachmachen?
Wir durften unser Iglu zusammen mit der Klettersteig- und Skitourenschule Osttirol mitten in den eindrucksvollen Lienzer Dolomiten genießen. Im Preis von 199 Euro pro Person sind der Verleih von Schneeschuhen, der Bau eines Iglus, Kälteschutzausrüstung und Verpflegung enthalten. Die Wildnisschule Allgäu bietet Bau und Übernachtung im Iglu ab 139 Euro an.
Wer selbst kein Iglu bauen, wohl aber die besondere Atmosphäre in Eis und Schnee genießen möchte, sollte sich eines der mittlerweile im gesamten Alpenraum verteilten Iglu-Dörfer anschauen. Seid zu Gast in Kühtai in Österreich, in mehreren Orten in der Schweiz und in Oberstdorf in Deutschland.
Kommentare
Euer professioneller Iglubauer in Ehren, aber wenn das Iglu richtig gebaut ist, vor allem der um mindestestens 50 cm tieferliegende Zugangstunnel und die Belüftungsöffnung den richtigen Neigungswinkel hat, wird es mit einer Kerze im Iglu richtig gemütlich warm bei guter Luft, und man kann auf die „Kälteausrüstung“ verzichten. Mir war es im selbstgebauten Iglu in der Nacht selbst im BW-Schlafsack viel zu warm.
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