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Mit Rad & Tat die Ostseeküste Schleswig Holsteins erkunden

© Thies Raetzke

Der Herbst hält allmählich Einzug und mit ihm ein beeindruckender Farbzauber. Solange die Temperaturen aber milde sind, laden ausgiebige Fahrradtouren dazu ein, die Zeit im Freien zu verbringen. Dabei rufen sich Radbegeisterte gern vertraute Bilder von Mountainbiketouren oder Panoramatouren im sonnigen Süden in Erinnerung. Doch warum in die Ferne schweifen? Auch das deutsche Inland hält so manch spannende Destination bereit, die ansprechende Radwege bietet. Eine davon ist die Ostseeküste Schleswig-Holsteins. Sie verläuft von Flensburg bis Lübeck-Travemünde und erstreckt sich über mehr als 430 km. Darüber hinaus kann die Region mehr als 200 Seen sein Eigen nennen.

Angesichts der Vielzahl der Küstenorte fällt es schwer, sich auf wenige Beispiele zu beschränken. Hinsichtlich seiner Länge und landschaftlichen Vielfalt am repräsentativsten ist wohl der Ostseeküstenradweg: Auf insgesamt 430 km führt er von der deutsch-dänischen Grenze über die Insel Fehmarn bis zur Lübecker Bucht. Je nach Kondition und Zwischenstopps sollte man hierfür sieben bis zehn Tage Fahrtzeit einplanen. Doch es gibt auch einige deutlich kürzere Radwege, auf denen die Ostsee erkundet werden kann.

Genussradeln an der Eckernförder Bucht

Die Eckernförder Bucht beispielsweise hält ein besonders ansprechendes Angebot für Aktivurlauber bereit: Die Küstenregion ist ein Seitenarm der Kieler Bucht und wartet unter anderem mit Naherholungsgebieten wie dem „Naturpark Hüttener Berge“ auf: Zwischen Nord-Ostsee-Kanal, den Sorgwohlder Binnendünen und der Ostsee prägen hier Wälder, Felder, Seen und kleine Moorgebiete aus der letzten Eiszeit die vielfältige Landschaft. Genussradler können die idyllische Kulisse auf „Reddern“, wie die schmalen Wege genannt werden, genießen. Auch die prunkvollen Herrenhäuser der Halbinsel Schwansen versetzen ihre Besucher in verzücktes Erstaunen.

Malerischer Sonnenaufgang an der Eckernförder Bucht  © Julia Prange

Neben dem Küstengebiet bietet aber auch das Hinterland von Eckernförde aussichtsreiche Radwege, die Radlerherzen höher schlagen lassen: Der Wittensee und Bistensee befinden sich in idyllischer Lage und bieten eine ansprechende Kulisse für Genussradler. Auch die nördlicher gelegene Gemeinde Sieseby ist einen Besuch wert. Ihre traditionellen Häuser mit Reetdach stellen eine weitere interessante Facette der Region vor. Da die Routen überwiegend in der Ebene verlaufen, eignen sie sich auch für Familien und ältere Radfreunde. Zur Unterstützung werden in Eckernförde und Umgebung auch E-Bikes angeboten.

 

Aussichtsreiche Radtouren: Hohwacht

Eine weitere Anlaufstelle für Radfreunde ist das etwa 70 km weiter südöstlich gelegene Hohwacht. Das gemütliche Fischerdorf befindet sich in idyllischer Lage in der gleichnamigen Bucht an der Ostseeküste. Durch seine Abgeschiedenheit und die weitgehend unberührte Landschaft versprüht der beschauliche Küstenort einen ganz besonderen Charme. Getragen von typisch nordischem Ambiente verhilft Hohwacht zur Entschleunigung. Ein Raderlebnis der besonderen Art verspricht die Tour um den Selenter See, Schleswig-Holsteins zweitgrößtem See. Dort prägen neben malerischen Badebuchten und beschaulichen Dörfern auch zahlreiche Vogelpopulationen wie Seeadler, Reiher oder Kormorane das Bild. Auch der Sehlendorfer Binnensee lässt sich gut auf dem Sattel erkunden. Dieses Naturschutzgebiet befindet sich zwischen den Badeorten Sehlendorf und Hohwacht. Hier gibt es mehrere Stationen zur Vogelbeobachtung, von denen aus man Seeadler und Kraniche erspähen kann.

Dahme: Panoramaradwege für jeden Geschmack

Auch weiter östlich befindet sich ein ebenso beschaulicher Küstenort, der vielseitiger nicht sein könnte. Der Kurbetrieb Ostseebad Dahme befindet sich auf der Halbinsel Wagrien an der Lübecker Bucht. Und obwohl die Gemeinde bislang noch zu den Geheimtipps zählt, eignet sie sich gerade wegen seiner guten Ausblicke auch für ausgiebige Radrouten. Schließlich können nur wenige Tourismusdestinationen behaupten, über 180 Grad freie Sicht auf die Ostseeküste zu verfügen. Die Weitblicke auf die Insel Fehmarn im Norden sowie die Küste von Mecklenburg-Vorpommern sind in der Tat beeindruckend. Auf dem Sattel lassen sich all diese Eindrücke gewinnen. Unterwegs in südlicher Richtung hat man den Leuchtturm Dahmeshöved, das kulturelle Wahrzeichen von Dahme, im Blick. Er befindet sich an der Steilküste und bietet einen unbeschreiblichen Panoramablick auf die Mecklenburger Bucht und das Hinterland.

Panoramaweg an der Ostseeküste © Julia Prange

Die Radtouren decken je nach Vorlieben verschiedene Themenbereiche ab und sind zwischen 48 und 65 km lang: Ein kulturelles Erlebnis bietet die „Kul Tour“ zum Leuchtturm Dahmeshöved. Die „Na Tour“ hingegen stellt die landschaftliche Vielfalt des Nachbarorts Kellenhusen vor, ehe sie zum Kurpark von Lensahn führt. Wer aber nähere Einblicke in die Geschichte der Ostseeküste gewinnen will, sollte sich die „His Tour“ nicht entgehen lassen. Sie stellt neben Dahmes Leuchtturm auch das Kloster Cismar vor, Deutschlands zweitgrößte Klosteranlage. Die klassische „Rund Tour“ beginnt in Grömitz und führt über den Ostseeküstenradweg an der Dahmer Schleuse rund um das sogenannte „OstseeFerienLand“, das neben Dahme auch die Ortschaften Grömitz, Kellenhusen, Lensahn und Grube einschließt. Darüber hinaus zählt Dahme zu den ältesten Seebädern Deutschlands. Dementsprechend lässt sich eine Radtour ideal mit einem entspannten Aufenthalt im Gesundheitszentrum mit Wellnessbereich verbinden.

Mit diesem Wissen im Gepäck können Aktivurlauber unbesorgt den Norden erkundigen. Dennoch sollten sie lieber ein bis zwei zusätzliche Tage einplanen, denn der Abschied von der Ostseeküste wird sicherlich schwer fallen.

 

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