11 Tipps zur Sportbekleidung im Winter
Du möchtest die letzten Wochen des Winters nutzen, um nochmal richtig durchzustarten? Diese eine Skitour wartet schon viel zu lange darauf, von dir gegangen zu werden? Die Temperaturen werden milder, die Sonne scheint länger, doch vor allem in den höheren Lagen herrschen noch perfekte Bedingungen für Wintersportarten. Und da brauchst du definitiv ein bisschen mehr Kleidung als die beiden Skisportler auf dem Bild. Denn die richtige Kleidung ist besonders wichtig, wenn du maximale Freude an der Bewegung haben möchtest. Wir haben 11 Tipps für dich, die helfen, perfekt gekleidet ins Outdoor-Abenteuer zu starten.
Um die richtige Kleidung zu wählen, ist eine möglichst genaue Planung unerlässlich. Gehst du Langlaufen, auf Ski- oder Schneeschuh-Tour, Bergsteigen oder Winterwandern? Ausschlaggebend für die Wahl der Kleidung ist, wie anstrengend und damit schweißtreibend die entsprechende Aktivität ist. Plane außerdem genau, wie lange du unterwegs sein wirst: Kommst du in die kühlen Abendstunden oder geht es schon sehr früh morgens los, wenn es ebenfalls noch sehr frisch ist? Welche Temperaturen und welches Wetter sind zu erwarten und – ganz wichtig – welche Temperatur-Schwankungen und Wetter-Umschwünge? Wie ist die Schneelage, das heißt, wie schnell wirst du vorankommen?
Wichtig ist auch, dir vorher zu überlegen, ob du Pausen einlegen wirst und wenn ja, wo: drinnen im Warmen oder draußen in der Natur? Planst du eine Tour, bei der es zu verschiedenen Aktivitäten kommt wie etwa eine Skitour? Hier ist der Anstieg besonders anstrengend, während du bei der Abfahrt wärmere Kleidung benötigst, um nicht auszukühlen. Unsere Tipps helfen dir, an alles zu denken.
1. Das Zwiebelprinzip
Zuerst der Klassiker: Gerade in der kalten Jahreszeit schlagen bei der Wahl der Kleidung mehrere dünne Schichten wenige dicke. So bist du für verschiedene Situationen und Aktivitäten gerüstet und auch auf Wetterumschwünge eingestellt! Generell gilt: Lieber zu viel dabeihaben als zu wenig, denn ausziehen kannst du dich immer.
Im Zwiebel-Look bist du außerdem optimal darauf eingestellt, dass sich die Intensität deiner Bewegung während einer Tour immer wieder ändert. Bei einer Abfahrt solltest du gerade bei niedrigen Temperaturen eine Schicht mehr tragen. Auch für Pausen bietet sich eine zusätzliche Jacke an.
2. Die richtige Unterwäsche
Die erste Schicht trägst du direkt am Körper. Sie sollte daher zunächst einmal bequem sein. Hier spielt vor allem dein individuelles Empfinden eine Rolle. Beispielsweise mögen manche Menschen das Gefühl von Wolle auf der Haut, andere nicht. Wenn du dich wohlfühlst, ist das schon einmal ein Pluspunkt für die entsprechende Unterwäsche.
Die unterste Schicht des Zwiebel-Looks wird auch als Transportschicht bezeichnet. Das bedeutet, du solltest Materialien wählen, die Feuchtigkeit weitergeben. Dies gilt besonders dann, wenn du viel schwitzt. Baumwolle eignet sich hier nicht, da der Schweiß zwar aufgenommen, jedoch nicht weitergegeben wird. Die beste Wahl für das Baselayer: Kleidungsstücke aus Kunstfasern wie Polyester oder Polypropylen. Wenn es besonders kalt ist, bietet sich auch Unterwäsche aus einer Mischung aus Funktionsfasern und Merinowolle an. Denk daran, dir ein zweites Oberteil einzupacken: Wer stark schwitzt, sollte es während einer Pause wechseln!
3. Die Zwischenlage
Vor allem bei der zweiten Schicht kommt es ganz auf deine Aktivität an. Es gilt, deine Kleidung an die Intensität, den eventuellen Aktivitätswechsel während der Tour, auf Wetter und Temperaturen anzupassen. Generell bietet sich hier eine Softshell- oder Fleecejacke an. Achte darauf, dass die zweite Schicht schön atmungsaktiv ist. Gerade bei Softshelljacken gibt es hier große Unterschiede. Winddichte Softshelljacken eignen sich eher als letzte Schicht, die gegen die Einflüsse von außen schützt.
4. Die Isolierschicht
Die äußere Schicht ist darauf ausgerichtet, Wind, Regen, Nässe und eisige Temperaturen möglichst gut abzufangen. Wenn es sehr kalt ist, empfiehlt sich hier eine Hardshelljacke. Je nach Wetterverhältnissen sollte die Isolierschicht zudem wasserdicht sein. Moderne Regenjacken sind häufig gleichzeitig wasserdicht und dampfdurchlässig. Wenn ihr eine Tour mit Abfahrt macht, wie eine Skitour, könnt ihr auch eine Daunenjacke tragen, um während der Phase mit relativ geringer Anstrengung nicht auszukühlen.
Noch ein Tipp, der für alle Schichten gilt: Beziehe vor allem auch deine ganz persönlichen Erfahrungswerte immer mit ein. Was hat sich auf deiner letzten Tour besonders gut bewährt?
5. Minimales Gewicht bei maximalem Kälteschutz
Logisch, es ist Winter und damit kalt. Frieren ist doof und kann vor allem gefährlich werden. Die Kleidung soll dich also effektiv warmhalten. Doch gleichzeitig hat es gewaltige Vorteile, wenn sie so leicht wie möglich ist. Leichte Kleidung lässt sich angenehmer tragen. Du kannst dich darin einfach besser bewegen. Außerdem bringt es das Zwiebelprinzip mit sich, dass du dich immer wieder an- und ausziehst. Wenn dir gerade wärmer ist, muss der Rest der Kleidung in den Rucksack passen.
6. Jacke vor Pullover
Entscheide dich im Zweifelsfall immer für eine Jacke statt für einen Pullover. Denn so kannst du den Zwiebel-Look noch optimieren, indem du die Jacke öffnest. Auf diesen Zwischenschritt musst du beim Pullover verzichten – der ist entweder an- oder ausgezogen.
7. Kopfbedeckung
Die meiste Wärme verliert der Körper über den Kopf. Eine dem Wetter angepasste Kopfbedeckung ist daher unerlässlich. Je nach persönlicher Vorliebe und Temperatur eignet sich eine Mütze oder ein Stirnband. Auch hier gilt: Wer schnell schwitzt, nimmt am besten eine zweite Kopfbedeckung als Backup mit. Wenn es sehr kalt ist, ziehst du über die Mütze noch die Kapuze der Soft- oder Hardshelljacke.
Buffs oder leichte Halstücher eignen sich wunderbar, um auch Hals und Nacken ausreichend zu schützen.
8. Schon beim Kauf auf „Multis“ achten
Ein Vorteil des Zwiebelprinzips ist es, dass du die Kleidung – unterschiedlich kombiniert – bei verschiedenen Aktivitäten und das ganze Jahr über tragen kannst. Achte schon beim Kauf darauf, Teile auszuwählen, die sich vielseitig einsetzen lassen. Wenn es wärmer ist, kann deine zweite Winterschicht beispielsweise zu deiner äußersten Schicht werden. Die dünne Fleecejacke ist beim Joggen, Wandern und im Winter auf deiner Skitour gleichermaßen ein geliebter Begleiter.
9. Dicke Jacke für die Pause
Wenn du eine Pause draußen in der Natur planst, nimmst du am besten genau dafür eine weitere Jacke mit. Bei niedrigen Temperaturen eignet sich eine Daunenjacke besonders gut. Diese kannst du jedes Mal überziehen, wenn du etwas länger verweilst.
10. Hände und Füße bedecken
Für die Füße eignen sich Funktionssocken, die den Schweiß aufnehmen können. Sowohl bei den Socken als auch bei den Handschuhen solltest du auf alle Fälle ein zweites Paar zum Wechseln dabeihaben. Am besten verstaust du diese wasserdicht verpackt im Rucksack.
11. Die richtige Pflege
Wer seine Outdoor-Kleidung regelmäßig pflegt, verlängert die Lebensdauer der Lieblingsstücke. Gemeint ist vor allem die Imprägnierung. Dabei bieten sich Imprägnier-Sprays oder auch Imprägnier-Waschmittel an.
Das Thema Nachhaltigkeit ist mittlerweile auch in der Outdoor-Branche hochaktuell. Von einem schonenden Umgang mit deiner Kleidung profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch dein Geldbeutel! So bietet es sich an, kaputte Kleidungsstücke nicht sofort zu entsorgen, sondern zu reparieren. Immer mehr Outdoor-Hersteller bieten einen Reparaturservice an. Auf den Seiten vieler Hersteller finden sich darüber hinaus wertvolle Tipps und Tricks dazu, wie du deine Kleidung selbst reparierst. Informiere dich darüber, ob der entsprechende Hersteller Kleidungsstücke zurück nimmt, die du nicht mehr reparieren kannst. So werden sie zu neuen Teilen recycelt. In unserem Blogbeitrag zum Thema Nachhaltigkeitssiegel für Outdoor-Bekleidung geben wir euch außerdem eine erste Orientierung über Siegel, die eine ressourcenschonende sowie faire Herstellung garantieren.
Mit diesen Tipps hast du eine Hilfe zur Hand, die Bekleidung für dein nächstes Abenteuer in der Natur sinnvoll auszuwählen. Wo stehst du bei der Planung? Weißt du schon, wo es hingehen soll? Oder freust du dich über Inspirationen für die nächste Tour? Dann schau doch mal rein in unseren Tourenplaner. Wenn du selbst Tipps zur Bekleidung hast, schreib uns diese gern in die Kommentare. Viel Spaß auf Tour!
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