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Winterstiefel von Lowa im Test

In der kalten Jahreszeit sind warme und trockene Füße ein absolutes Muss. Egal ob beim Glühweintrinken auf dem Weihnachtsmarkt oder bei einer Schlechtwetter-Tour durch knöcheltiefen Schneematsch: Die Ansprüche an Winterstiefel sind ziemlich hoch. Ich habe den RENEGADE EVO ICE GTX der Marke Lowa auf Herz, Nieren, Futter und Sohle getestet.

Es wäre so schön draußen, aber die Füße sind eiskalt – wer kennt das nicht?! Von einem unangenehmen Frösteln bis hin zu stechenden Schmerzen haben meine Zehen und ich schon alles erlebt. Wenn es um richtig gute Winterstiefel geht, bin ich also die ideale Testperson.

Was ich von einem Produkt dieser Kategorie erwarte? Punkt eins liegt ganz klar auf der Hand: Der Schuh muss wasserdicht sein und warm halten, auch bei widrigsten Wetterbedingungen und klirrend kalten Temperaturen. Er muss außerdem über eine gute Sohle verfügen, damit ich weder auf Schnee noch auf Eis ins Wanken gerate. Ein angenehmes Tragegefühl setze ich ebenfalls voraus, denn ich möchte mich natürlich auch gut und lange damit bewegen können.

Produktversprechen und Ausstattung

Zu all diesen Erwartungen passt das Produktversprechen des RENEGADE EVO ICE GTX wunderbar. Der Schuh stammt aus der Produktlinie „Cold Weather Boots“, die mit folgenden Worten beschrieben wird:

Passform und guter Grip bei Schnee und Matsch machen die Cold Weather Boots zum optimalen Begleiter speziell für ausgedehnte Winterwanderungen und Schneeschuhwanderungen. Kälte und Nässe haben bei diesen Modellen keine Chance. Die Raffinierten für jedes Wetter.

  • Obermaterial: Glattleder
  • Futter: Gore-Tex® Partelana
  • Sohle: Vibram® Arctic Grip Trac®
  • LOWA-MONOWRAP®-Rahmen und PU-Zwischensohle mit Dämpfungsfenstern
  • verfügbar in den Größen 37–43,5 (Damen) und 40–48,5 (Herren)
  • UVP: 230 €

Größe und Passform

Ich trage normalerweise Schuhgröße 40. Damit meine Füße auch mit dicken Socken noch bequem Platz haben, tendierte ich von Anfang an dazu, den Schuh in 41 zu bestellen. Um nichts dem Zufall zu überlassen, habe ich meine Füße nochmal ausgemessen und die für mich optimale Schuhgröße anhand der von Lowa bereitgestellten Tabelle bestimmt. Gesagt getan – und den Schuh in Größe 42 bestellt.

Aufgrund der dicken Sohle und dem stabilen Obermaterial wirkte der Schuh beim Auspacken zwar massiver, als meine bisherigen Winterstiefel, aber irgendwo muss die Extra-Wärme ja herkommen.

Beim ersten Anprobieren merkte ich, dass der Schuh wirklich kuschelweich und gut gepolstert ist. Das macht ihn leider aber auch recht eng, vor allem am Rist und im Zehenbereich. Ich habe deswegen einmal die komplette Schnürung gelockert, dann saß der Schuh besser.

Allerdings waren die Schnürsenkel nun fast zu kurz, um eine Schleife zu binden. Hier müsste also Ersatz her: Nach Rücksprache mit dem Hersteller darf man sich hierzu gerne an den LOWA-Service wenden.

Der Schaft liegt dagegen gut an und lässt sich durch die Zweizonenschnürung optimal am Bein anpassen. Diese ermöglicht es, den Schuh am Rist fester oder lockerer zu schnüren, als am Schaft.

Im hinteren Bereich ist der Schuh etwas abgesenkt und rundherum gut gepolstert. Dadurch dürften auch Damen mit etwas fülligeren Waden kein Problem mit der Passform haben.

An der Rückseite befindet sich eine praktische Anziehhilfe. Insgesamt fällt das Einsteigen in den Schuh aber so leicht, dass ich sie gar nicht benötigte.

Der RENEGADE EVO ICE GTX im Test

Zu meinen Testbedingungen muss man vorneweg sagen: Ich habe den Schuh Ende November bekommen und mehr als 10 cm Neuschnee ließen sich in den drei Wochen bis zur Veröffentlichung meines Berichts nicht auftreiben. Deswegen konnte ich den Schuh weder bei extremen Schneeverhältnissen noch bei starken Minustemperaturen ausprobieren.

Als erstes habe ich den Winterstiefel bei einer ausgedehnten Wanderung durch das Allgäuer Voralpenland getestet. Immer auf der Suche nach ein bisschen Schnee.

Die griffige Sohle fand auf verschiedensten Untergründen idealen Halt, egal ob es sich um einen matschigen Wiesenweg, um nasses Laub oder um Schneematsch handelte.

Das warme Futtermaterial heizten meinen Füßen ganz schön ein – gemessen an den noch recht milden Temperaturen und der ständigen Bewegung war das fast etwas zu viel des Guten.

Es mussten also andere Bedingungen her: Test Nummer zwei fand deswegen auf dem Weihnachtsmarkt statt – dem Klassiker für kalte Füße. Auch dort herrschten zwar „nur“ Temperaturen um den Gefrierpunkt. Sobald man sich aber wenig bis gar nicht bewegt, spürt man schnell die Vorteile eines warmen Schuhs. Und ich kann mit Stolz behaupten, dass ich aus unserer Gruppe wohl die einzige war, die es noch ein Stündchen länger ausgehalten hätte.

Kleiner Nachtrag zur Passform: Nachdem ich den Schuh länger getragen habe, kann ich definitiv sagen, dass er mir zu klein ist. Obwohl sich das Futter wie erwartet etwas plattgetreten hat, stoßen meine Zehen beim Bergabgehen vorne an und auch die Risthöhe ist für meinen Fuß zu knapp bemessen. Ich müsste den Schuh also vermutlich in 43 bestellen – was dann trotz Winterschuh-Bonus deutlich von meiner tatsächlichen Schuhgröße abweicht. Deswegen hier mein Tipp: Mit geeigneten Socken ins Fachgeschäft gehen und sich vor Ort die richtige Größe suchen.

Mein Fazit

Für winterliche Aktivitäten an der frischen Luft kann ich den RENEGADE EVO ICE GTX durchaus empfehlen.

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt war der Winterstiefel mir beim Sport zu warm, das werte ich aber als gutes Zeichen. Immerhin bedeutet das, dass ich perfekt gerüstet bin, sobald der „richtige“ Winter mit viel Schnee und starken Minustemperaturen kommt.

Mit der bestellten Größe bin ich nicht ganz klar gekommen. Dieses Problem kann man aber durch den Kauf im Fachhandel ganz klar umgehen.

© Produktbild: LOWA
© andere Bilder: Svenja Rödig

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