Das Viva con Agua Stand-Up-Paddle-Board im Test
Zwar neigt sich der Sommer dem Ende zu, doch die Saison für Stand-Up-Paddeln noch lange nicht. Wenn du auf der Suche nach einem für dich passenden Board bist, bist du hier genau richtig: In diesem Produkttest stellen wir ein besonderes SUP Board vor. Besonders deshalb, weil du mit dem Kauf Projekte für sauberes Trinkwasser unterstützt. Und besser als mit viel Spaß auf dem Wasser kann man sich wohl nicht dafür einsetzen, dass möglichst vielen Menschen sauberes Wasser zur Verfügung steht, oder? Aber das ist noch nicht genug. Darüber hinaus wird auch jedes Gramm Plastik, das für das Viva con Agua SUP Board verwendet wird, kompensiert, indem es aus der Natur aufgesammelt und zurück in den Kreislauf geführt wird. Klingt richtig gut, finden wir. Lass uns das Board also einmal genauer anschauen.
Viva con Agua ist ein gemeinnütziger Verein aus Hamburg, der sich für den weltweiten Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzt. Dabei setzt der Verein auf positive Aktionen, oft zusammen mit Sportlern, Musikern und weiteren Künstlern. Mit dem Kauf des SUP Boards kannst auch du dich auf positive Weise für dieses Ziel einsetzen.
Daneben ist es aber vor allem wichtig, was das Board kann! Wie ist die Verarbeitung und die Performance? Für wen eignet sich das Board? Wir haben es für dich getestet.
Welche Punkte haben wir getestet?
- Wie lässt sich das Board aufbauen und transportieren?
- Wie ist das Fahrverhalten?
- Für wen eignet sich das Board?
Das Board wird in einem praktischen Rucksack in schwarz oder blau geliefert. Board und Zubehör im Rucksack verstaut wiegen zusammen etwa 15 kg.
Mein erster Eindruck beim Öffnen des Rucksacks ist, dass das Board und weitere Artikel wie Pumpe, Paddel etc. einen hochwertigen und gut verarbeiteten Eindruck machen.
Produktdetails Viva con Agua Stand-Up-Paddle inklusive Zubehör
Das aufblasbare Doppelkammer Stand-Up-Paddle-Board kostet 499 € und kommt im Paket inklusive:
- hohes Maß an Sicherheit durch zwei getrennte Luftkammern
- einer Doppelhubpumpe (1,8 x 1,8 l) mit Schlauch (Einfachhub und Doppelhub über Schalter wechselbar)
- einem wasserdichten Seesack mit 10 l Fassungsvermögen mit Trageriemen (zwei Karabiner und zwei Drehgelenke, drei Nylonösen), blau
- einem Transport-Rucksack, schwarz
- 3-teiligem SUP-Paddel mit Steck- & Klemmmechanismus und ergonomischem Griff, schwarz
- einem Kajak-Paddel, schwarz
- einem verstärkten, gepolsterten Sitz (mit Befestigungsriemen und Tasche mit RV)
- einer Leash mit 2 Drehgelenken, 300 cm im ausgezogenen Zustand
- einer Fußrolle, schwarz
- einer US-Finne (Finnenschraube & Finnenplättchen vormontiert)
- einem Reparatur-Set bestehend aus einer Box mit zwei Flicken, Ventilschlüssel und einer Tube Spezialkleber
- einer Trageschlaufe in der Mitte des Boards, austariert sowie einer Trageschlaufe am Heck
- einem elastischen Gepäckband an der Front, gesichert mit Schrumpfschlauch, befestigt an vier Nylon-D-Ringen
Alles, was auf der Seite von Viva con Agua zum Lieferumfang versprochen ist, finde ich in meinem schwarzen Rucksack wieder. Es kann also losgehen.
Wer hat das Board getestet?
Ich bin eine ca. 57 kg schwere Frau und SUP-Anfängerin. Ich habe das Board zusammen mit einem ca. 80 kg schweren Mann getestet, der schon einige SUP-Saisonen hinter sich hat.
Wie lässt sich das Board aufbauen und transportieren?
Der 15 kg schwere Seesack drückt auf die Schultern, als ich ihn trage. Ich habe es glücklicherweise nicht weit. Mein Eindruck ist, dass er nicht für weitere Strecken konzipiert ist. Für kürzere Strecken von der Wohnung ins Auto etc. geht es gut. Die beiden Trageriemen sind nicht gepolstert, aber leicht verstärkt. Ein Hüftgurt erleichtert das Tragen. Auch über der Brust lässt sich ein Riemen schließen. Dieser kommt mir allerdings etwas kurz vor, bei einem Mann mit breiter Brust wäre dieser möglicherweise nicht mehr zu schließen.
Am See angekommen beginnt der Aufbau. Das Board hat zwei Kammern, die innere Kammer wird zuerst aufgepumpt. Dafür muss an die Doppelhubpumpe der entsprechende Schlauch angeschraubt werden. Ich brauche etwa 7 Minuten, um beide Kammern aufzupumpen. Laut Bedienungsanleitung benötigt die innere Kammer 0,8, die äußere 1,0 bar. Praktisch: Die Pumpe hat ein Manometer.
Das Paddel besteht aus einem Schaft aus Aluminiumlegierung, einem Blatt aus Nylon und Glasfaser und einem ergonomischen Griff aus PP. Es lässt sich zusammenstecken und praktischerweise ist auf dem Schaft die entsprechende Körpergröße markiert.
Jetzt muss noch die US-Box Mittelfinne angeschraubt werden, was schnell und einfach geht. Ein Vorteil dieses Systems ist zudem, dass nachgerüstet werden kann, da unterschiedliche Finnen in die Box passen.
Wie ist das Fahrverhalten?
Das Board lässt sich an einem mittig angebrachten Trageriemen komfortabel ins Wasser tragen. Beim Aufsteigen fällt mir auf, dass es stabil im Wasser liegt und ich nicht ins Schwanken gerate. Die Anti-Rutsch-Fläche unter meinen Füßen gibt zusätzlichen Halt.
Der Geradeauslauf des Bretts ist ebenfalls gut. Das Board hat mit 320 cm Länge und 84 cm Breite die typischen Maße eines Allrounders. Allerdings ist die Nose des Boards nicht rund, wie üblich bei Allroundern, sondern läuft eher spitz zu, was eigentlich ein Feature von Touring Boards ist. Diese haben eine hohe Gleitfähigkeit und eignen sich gut für längere Strecken und sportlicheres Fahren. Das kann ich beim Viva con Agua SUP Board bestätigen, ich komme schnell voran! Außerdem fühle ich mich auf dem Brett kippstabil. Richtig gut finde ich, dass sich das Board trotz relativ hoher Stabilität gut wenden läßt. Alles in allem habe ich auf dem Board ein sehr gutes Fahrgefühl.
Das Paddel ist eher etwas schwerer, macht aber einen stabilen Eindruck. Besonders angenehm ist der ergonomisch geformte Griff. Das Blatt ist laut Hersteller aus einem hochwertigem Nylon-Glasfaser-Gemisch.
Mit 15 cm Dicke fühlt sich das Board stabil an, die Steifigkeit ist gut. Dazu trägt sicher auch die doppelte Aufblas-Kammer bei. Das Board ist laut Hersteller für eine Belastung von bis zu 150 kg ausgelegt.
Für wen eignet sich das Board?
Viva con Agua gibt auf der Website an, dass das Board sich für Anfänger und Fortgeschrittene eignet. Das war auch mein Eindruck. Ich bin Anfängerin und bin sehr gut mit dem Board zurechtgekommen. Vor allem die recht hohe Stabilität und Kippsicherheit kommt Anfängerinnen wie mir zugute. Gleichzeitig bietet das Board aber durch die sportliche Touring-Form Luft nach oben. Typisch runde Allround Boards werden mit wachsendem Können oft schnell langweilig und dann bald ausgetauscht.
Mein Test-Kollege, der schon mehrere Saisonen mit dem SUP Board hinter sich hat und besonders gerne auf fließenden Gewässern unterwegs ist, hatte definitiv ebenfalls viel Spaß mit dem Board. Er hebt die gute Wendigkeit des Boards hervor.
Unser Board im Test vereint also Merkmale eines Allrounders und eines Touring Boards, was optimal ist für Anfänger mit Ambitionen und für fortgeschrittenere SUPler.
Mein Fazit:
Verbesserungsbedarf sehe die bei den Riemen des Rucksacks, diese sind kaum verstärkt oder gepolstert und der Rucksack liegt damit recht schwer auf den Schultern und ist etwas unbequem.
Überzeugt hat mich, dass sich alle Teile des Boards hochwertig verarbeitet anfühlen. Auch der Lieferumfang überzeugt durchweg: Neben dem Board (mit Finne und Leash), dem Steh-Paddel, der Doppelhub-Pumpe und dem Rucksack kommt noch ein Kajaksitz mit Fußrolle, ein Kajakpaddel, ein praktischer Dry-Bag (ein Must-Have für längere Touren) und ein Reparatur-Kit mit.
Definitiv etwas Besonderes ist es für ein bezahlbares Board im unteren bis mittleren Preissegment, dass man beim Kauf sowohl Projekte für sauberes Trinkwasser unterstützt als auch die Befreiung der Natur von Plastik-Müll! Dafür gibt es definitiv Pluspunkte. Das ist bisher (leider) noch etwas Neues und Einzigartiges in diesem Bereich.
Aber vor allem die Performance überzeugt mich. Mir gefällt die Kombination aus Allrounder und Touring Board, die einen guten Kompromiss schafft zwischen Schnelligkeit, Wendigkeit und Stabilität.
Das Board ist eine gute Wahl für dich, wenn du…
- Anfänger bist und jetzt schon weißt, dass du länger dranbleiben möchtest und dein Können steigern willst.
- als fortgeschrittener SUPler ein Board suchst, mit dem du länger und schneller unterwegs sein kannst als mit einem klassischen Allrounder.
- ein Board suchst, das schon mit allem Zubehör zusammen geliefert wird.
- gute Qualität und Verarbeitung zu einem fairen Preis möchtest.
- Wert auf Umweltschutz und humanitäres Engagement legst.
Neugierig geworden? Hier geht es zum Viva con Agua Store.
Du kannst natürlich auch für sauberes Trinkwasser spenden, ohne ein Board zu kaufen. Jeder Beitrag zählt!
Als SUP-Anfängerin, aber auch Forgeschrittene, erfährst du in unserem Artikel Stand-Up-Paddeln – 10 Punkte für einen guten Start Wissenswertes für einen erfolgreichen Einstieg in den vielseitigen Sport.
© Bilder: Sabeth Ciric (1,2,5,6,7,8,10,12)/Johanna Michel, Outdooractive (Titelbild und 3,4,9,11).
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