News & Hintergründe rund um outdooractive.com

Stand-Up-Paddling

Stand-Up-Paddeln – 10 Punkte für einen guten Start

Wenn du an oder auf einem See unterwegs bist, begegnen sie dir mittlerweile überall: Menschen, die sportlich-entspannt auf Boards stehen oder sitzen und mit einem Lächeln im Gesicht über das Wasser cruisen. So entspannt wirkt Stand-Up-Paddeln zumindest. Aber was steckt dahinter?

Seit Jahren wird der Trendsport beliebter und die Corona-Pandemie hat dem noch zusätzlichen Aufschwung gegeben, denn die heimischen Gewässer sind leicht zu erreichen und oft wunderschön. Stand-Up-Paddeln macht einen Badetag am See zum Erlebnis, aber nicht nur das: Die Sportart ist äußerst vielseitig. Du kannst es entspannt angehen lassen, oder du bist sportlicher unterwegs, du kombinierst das Paddeln mit Yogaübungen oder Burpees mitten auf dem See, du gleitest zusammen mit Kindern oder deinem Hund über das Wasser, im Sitzen oder im Stehen, du bist auf dem See, dem Fluss oder dem Meer unterwegs.

Darüber hinaus gibt es mittlerweile SUP Boards mit Windsegel, Angeln vom SUP Board aus oder eben Yoga auf dem Brett. Der Trend schafft neue Spielarten anderer Sportarten. Das sind viele gute Gründe, um sich das Stand-Up-Paddeln einmal etwas genauer anzusehen.

1. Für wen ist Stand-Up-Paddeln geeignet?

Grundsätzlich für jeden, der gerne auf dem Wasser unterwegs ist und schwimmen kann oder eine Schwimmweste trägt. Alter und Fitnesslevel spielen dabei keine allzu große Rolle, da du im Sitzen oder Knien starten kannst. Die meisten Anfänger können schon nach wenigen Minuten im Stehen weiterfahren. Wer möchte, steigert sein Tempo dann und fährt später beispielsweise auf dem Fluss oder mit einem schnelleren, sogenannten Race Board. Spaß und Bewegung bringt aber auch das entspannte Cruisen auf dem See.

Outdooractive Stand-Up-Paddling

2. Was brauchst du für den Start?

Ein SUP Board, das zu deinem Körpergewicht und dem gewünschten Einsatzgebiet passt, ein Paddel und je nach Saison die richtige Kleidung. Unter Umständen macht eine Leash (Leine) Sinn, die dich und das Board verbindet, vor allem, wenn du Wildwasser befahren möchtest. Als Stand-Up-Paddler solltest du außerdem gut schwimmen können oder eine Schwimmweste tragen.

3. Welches Board ist das richtige?

Das kommt darauf an, wo und wie du mit dem Board unterwegs sein willst. Für Einsteiger eignet sich ein sogenanntes Allround Board.

Grundsätzlich gilt: Längere Boards haben einen besseren Geradeauslauf als kürzere, breitere Boards sind kippstabiler als schmalere, schmalere Boards sind dafür wendiger.

Allround-Board: Durch die runde Form und das optimale Verhältnis von Länge, Breite und Dicke ist dieses das richtige Board für Anfänger. Die Länge eines Allrounders liegt zwischen 274–335 cm, es gehört damit zu den mittellangen Boards. Die typische Breite eines Allround Boards liegt zwischen 80–86 cm. Durch dieses Seitenverhältnis liegt das Board stabil im Wasser und ist dennoch recht wendig. Mindestens 15 cm dick sollte ein Allrounder außerdem sein, damit sich das Board nicht durchbiegt und du nicht im Wasser stehst.

Umweltlfreundliches SUP Board
© Johanna Michel, Outdooractive

Touring Board: Diese Boards sind lang und mittelbreit, der Bug läuft spitz zu. Je länger ein Board ist, desto schneller kannst du fahren. Bei Touring Boards ist die Gleitfähigkeit hoch. Du kannst öfter auf einer Seite das Paddel einstechen, bevor das Board abdreht. Das heißt aber auch, dass das Board weniger wendig ist. Touring Boards sind für längere Strecken optimal und wenn du relativ schnell fahren möchtest.

Race SUP Board: Dieses Board ist nicht für Anfänger geeignet, sondern eignet sich für dich, wenn du schon etwas Erfahrung hast und schneller unterwegs sein oder an Wettkämpfen und Rennen teilnehmen möchtest. Race Boards sind lang und schmal und haben einen spitzen Bug. Sie gleiten dadurch besonders schnell über das Wasser, erfordern aber auch etwas Können, da sie nicht so stabil liegen.

Wave SUP Board (SUP Surfboard): Diese Boards sind vor allem für das Meer geeignet. Es können kleine und größere Wellen geritten werden. Wave SUP Boards sind kürzer als Allrounder aber im Verhältnis breiter. Dadurch sind sie besonders wendig, bieten aber auch Stabilität. Wave Stand-Up-Paddling ist einfacher als das herkömmliche Wellenreiten, denn das Paddel erleichtert das Halten der Balance.

Stand-Up-Paddel Board

Wildwasser SUP Board (Riverboard): Wer auf dem Fluss unterwegs sein möchte, ist mit diesem Board gut beraten. Wildwasser Boards haben vorne eine Aufbiegung, damit der Bug nicht ins Wildwasser einsticht. Die Finnen des Boards sind besonders kurz, um nicht an unvorhergesehenen Felsen und Steinen hängen zu bleiben und einen Sturz auslösen.

4. iSUP oder Hardboard?

iSUPs sind aufblasbare Boards (Englisch inflatable). Der Vorteil liegt auf der Hand, iSUPs sind gut zu transportieren und zu lagern. Für ein Hardboard benötigst du mehr Platz und eine zusätzliche Vorrichtung für den Transport, z. B. einen Dachständer auf dem Auto. Der Vorteil von Hardboards ist dafür eine etwas bessere Fahr-Performance.

5. Das richtige Paddel

Worauf solltest du beim Paddel achten?

Praktisch sind verstellbare Paddel, die du auf deine Körpergröße anpassen kannst. Wenn du ein iSUP nutzt, macht ein Paddel Sinn, das zusammengesteckt werden kann und mit in den Transportrucksack passt. Verstellbare Paddel sind meist aus Aluminium in Kombination mit Fiberglas oder Carbon.

Es gibt auch Paddel, die komplett aus Carbon sind, diese sind sehr leicht. Aluminium ist schwerer, aber dafür robuster. Sehr hochwertige Paddel sind oft aus einer Mischung aus Carbon und Fiberglas. Letzteres gibt dem eher biegsamen Carbon mehr Festigkeit, was die Kraftübertragung verbessert. Im Gegensatz dazu sind eher biegsame Paddel schonender für die Gelenke.

Stand-Up-Paddeln Outdooractive

6. Zu welcher Jahreszeit kann ich mit dem SUP Board raus auf’s Wasser?

Im Prinzip kann der Sport das ganze Jahr über ausgeübt werden. In der kalten Jahreszeit trägst du entsprechende Kleidung oder einen Neoprenanzug/Drysuit. Auch Schuhe aus Neopren sind an kühleren Tagen sinnvoll. Sie bieten zusätzlich einen guten Grip auf dem Board.

Du solltest deine Kleidung immer an die Wassertemperatur und nicht an die Temperatur der Luft anpassen. Letztere kann gerade im Frühjahr oder Herbst viel wärmer als das Wasser sein. Solltest du fallen, kann mit der richtigen Kleidung ein Kälteschock vermieden werden.

7. Und wie geht das jetzt, das Stand-Up-Paddeln?

Du stellst dich auf den „Sweetspot“ in der Mitte des Boards (auf der Höhe der Trageschlaufe), hier stehst du am stabilsten und kippsichersten. Die Knie sind leicht gebeugt, der Rumpf angespannt. Du stichst das Paddel seitlich so weit vorne wie möglich ins Wasser ein und ziehst es nahe am Board nach hinten bis kurz hinter die Fersen durch. Hier wird es wieder aus dem Wasser herausgehoben und gerade nach vorne gebracht, wo du wieder einstichst.

Je nachdem, wie gut der Geradeauslauf deines Boards ist, musst du weniger oft oder öfter die Seite wechseln, auf der du paddelst. Achte hier darauf, dies zügig zu tun, damit du nicht zu viel an Fahrt verlierst.

Wenn du wenden möchtest, benutzt du den sogenannten Bogenschlag. Führe das Paddel wieder vorne ins Wasser ein („Catch“ wird diese Eintauchphase genannt), und ziehe es diesmal in einem Bogen nach außen vom Bug bis zum Heck durch. Dadurch macht das Board eine Wendung.

Eine 180 Grad Wendung machst du mit dem sogenannten Crossbow Turn. Dazu stichst du das Board möglichst weit weg von dir hinten(!) ins Wasser ein und führst es dann im Bogen nach vorne zur Spitze des Boards. Hier ist die Bewegung aber noch nicht zu Ende: Du hebst das Paddel jetzt kurz aus dem Wasser, stichst es auf der anderen Seite wieder ein und ziehst im Bogenschlag nach hinten durch. Alles klar? Dann steht der praktischen Übung auf dem Wasser jetzt nichts mehr im Wege.

Stand-Up-Paddeln Outdooractive SUP Board

8. Sicherheitsregeln und Verkehrssicherheit

Nur mit ein paar Sicherheitsregeln solltest du dich noch vertraut machen:

Verkehrssicherheit:

Rechtlich ist dein SUP Board ein Paddelboot. Ausweichen muss auf dem Wasser das Fahrzeug, das einfacher zu manövrieren ist. Segler haben Vorrang vor Paddelbooten, Paddler Vorrang vor Motorbooten.

Bei zwei Paddlern gilt „rechts vor links“ und auf Gegenkurs muss nach rechts (Steuerbord) ausgewichen werden.

9. Achte auf die Umwelt

Halte dich unbedingt an Fahrverbote in Naturschutzzonen. Halte Abstand von Tieren und respektiere die Natur.

Zusätzlich kannst du auch schon beim Kauf des Boards darauf achten, dass es möglichst nachhaltig produziert wurde. Ein Beispiel ist das Viva con Agua inflatable SUP Board, das du hier im Test findest.

Stand-Up-Paddeln
© Johanna Michel, Outdooractive

10. Fitness und Spaß

Stand-Up-Paddeln ist vielseitig, macht Spaß und ist das perfekte Ganzkörpertraining. Bei der Bewegung werden Arme, Beine und Rumpf gleichermaßen trainiert. Gleichzeitig lässt die Nähe zur Natur den Geist zur Ruhe kommen. Ist das auch etwas für dich? Garantiert, denn Stand-Up-Paddeln bietet wirklich für jeden etwas.

Ihr Kommentar

Alle Felder mit Sternchen (*) sind Pflichtfelder. Ihre E-Mail wird nicht veröffentlicht.