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Fotografieren im Herbst

Fotografieren im Herbst

Jede Jahreszeit hat ihren ganz eigenen Charakter und Charme. Der Herbst bringt viele besondere Stimmungen, Lichtverhältnisse aber auch Herausforderungen mit sich. Egal ob für Portrait-, Natur-, oder Sportaufnahmen – der Herbst ist eine wunderbare Jahreszeit zum fotografieren. Bunte Blätter, strahlender Sonnenschein und goldenes Licht sorgen für das gewisse Etwas. Es lohnt sich also die Kamera mit nach draußen zu nehmen – ob bei einer anspruchsvollen Bergtour oder einem kleinen Spaziergang in der Nachbarschaft. Wir haben ein paar einfache Foto-Tipps zusammengefasst.

Den richtigen Zeitpunkt finden

Das richtige Licht gehört zu den wichtigsten Faktoren für einzigartige Fotos. Achte deshalb bei deiner Vorbereitung und unterwegs darauf, wie sich das Licht im Laufe des Tages entwickelt. Dasselbe Foto im weichen, goldenen Abendlicht kann völlig anders wirken als in der Mittagssonne. Versuche grundsätzlich beim fotografieren eher bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang unterwegs zu sein.

Die sogenannte „goldene Stunde“, die letzte Stunde vor dem Sonnenuntergang, ist ein perfekter Zeitpunkt für stimmungsvolle Bilder in weichem Licht. Zu dieser Tageszeit steht die Sonne bereits sehr tief, wodurch das Licht gestreut in die Erdatmosphäre eintritt. Der Himmel erstrahlt in warmen Farben.

Es lohnt sich auch die 10-15min nach dem Sonnenuntergang abzuwarten. Da startet die „blaue Stunde“. Die dunkelblaue Färbung des Himmels mit den schwindenden Sonnenstrahlen erzeugt beliebte dramatischen Lichtverhältnissen für eindrucksvolle Aufnahmen.

Gute Vorbereitung ist hier das A und O. Recherchiere den aktuellen Sonnenauf- und Untergang und zu welcher Tageszeit dein Wunschmotiv am besten in Szene gesetzt wird. Der Vorteil im Herbst: Zum Sonnenaufgang musst du nicht ganz so früh aufstehen wie im Sommer.

Vorhandene Motive nutzen

Der Herbst bietet zahlreiche interessante Motive, welche wir uns nur zunutze machen müssen. Betrachte mit offenen Augen deine Umwelt und frage dich selbst: Was verbindest du mit dem Herbst? Nebelschwaden, Kastanien, Pilze, bunte Blätter, Spinnennetze im Tau, Regentropfen, Spiegelungen in Pfützen, Blüten die im Frost eingefroren sind – lass deiner Fantasie freien Lauf und probiere einfach mal verschiedene Motive aus!

Die richtige Bildkomposition nutzen

Grundsätzlich hilft in der Fotografie die bekannte Drittel-Regel. Das Bild wird horizontal und vertikal gedrittelt und dabei fotografiert man eine Landschaft bestmöglichst so, dass sich der Horizont auf einer der horizontalen Linien befindet. Motive die in den Vordergrund gestellt werden sollen, platziert man nicht mittig, sondern auf den beiden vertikalen Linien, um dem Bild das gewisse Etwas zu verleihen. Kleiner Tipp: die meisten Kameras lassen sich so einstellen, dass man das Raster auf dem Display einblenden kann.

Herbst bedeutet interessante Lichtverhältnisse

Grundsätzlich ist es immer problematisch gegen das Licht zu fotografieren, da der Vordergrund sehr dunkel erscheint. Mit der richtigen Kameraeinstellung und ein paar kleinen Tricks können aber auch beim Fotografieren gegen das Licht interessante Szenen entstehen. Platziert man sich so geschickt, dass die Lichtquelle (z.B. die Sonne) hinter einem Objekt (z.B. Äste, Bäume) hervorscheint, kann dies zu einem stimmungsvollen Bildaufbau führen. Stichwort ist hier der beliebte „Sonnenstern“. Den erzeugt man, indem man die Blende weit schließt und den ISO-Wert gering hält, so fällt weniger Licht auf den Sensor und die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite.  

© Timothy Eberly

Es gibt kein schlechtes Wetter

Schlechtes Wetter? Kein Problem! Ganz im Gegenteil: Nebelschwaden, Morgentau, verhangene Felder und Berge und mystische Wolken sorgen für eine ganz besondere Stimmung auf deinen Fotos. Frühes Aufstehen am morgen lohnt sich: besonders tolle Nebelstimmungen lassen sich oft in den ersten zwei bis drei Stunden nach Sonnenaufgang fotografieren. In kalten Nächten kann frischer Tau, der die Farben reflektiert, für stimmungsvolle Motive sorgen.

Wichtig ist auf jeden Fall die richtige Kleidung, denn wenn man friert oder nasse Füße hat, dann kommt keine kreative Stimmung auf.

Nebelschwaden im Herbst
© Basti Heckl Photography

Naturschauspiele nutzen: „Obheiter“ in den Bergen

Im Allgäu bezeichnen die Einheimischen es als „Obheiter“: In den Tälern hält sich hartnäckig der Nebel wohingegen es auf den Bergen klar und sonnig ist. Hinter dem Begriff steckt das Wetterphänomen der Bodeninversion. Normalerweise kann man davon ausgehen, dass in höheren Lagen die Temparaturen fallen – bei einer Inversionswetterlage ist es genau umgekehrt. Dies passiert vor allem im Herbst, durch den Einfluss von Hochdruckzonen.

Von oben betrachtet sehen die Wolken fast aus wie Zuckerwatte. Ein beeindruckendes Naturschauspiel, was man unbedingt einmal erlebt haben sollte – und am besten durch tolle Fotos für immer in Erinnerung behält.  

Fotos © Basti Heckl Photography

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