Wie entsteht eigentlich ein ADAC Wanderführer?
Bis es einen der zahlreichen ADAC Wanderführer im Laden zu kaufen gibt, vergeht knapp ein Jahr. Ganz schön lang, denkt sich vielleicht jetzt der ein oder andere. Aber wenn man mal einen genaueren Blick auf den gesamten Produktionsprozess mit seinen sieben Teilschritten wirft, ist das nicht verwunderlich – zumal wir meist an mehreren Wanderführern gleichzeitig arbeiten. Aber wie funktioniert das nun genau?
Planung und Datenaufnahme
Pro Jahr entstehen in unserer Redaktion fünf bis zehn Wanderführer. Sobald entschieden ist für welche Regionen es neue geben soll, geht es an die Arbeit. Zuerst erstellen wir einen groben Zeitplan, um nicht aus den Augen zu verlieren, wann was zu erledigen ist. Außerdem recherchieren wir 40 spannende Touren in der entsprechenden Region. Steht die Tourenliste, gibt es in der Redaktion kein Halten mehr. Denn jeder möchte den begehrten Job, die Datenaufnahme, ergattern. Datenaufnahme heißt, jede Strecke ablaufen oder –radeln, Fotos und Notizen machen, GPX-Tracks aufnehmen und Infomaterialien sammeln. Falls wir mal keinen unserer Mitarbeiter entbehren können, beauftragen wir einen lokalen Scout.
Tourenausarbeitung und Layout
Zurück im Büro, freuen sich vor allem die müden Füße über die wohlverdiente Erholung. Aber an Zurücklehnen ist nicht zu denken, denn jetzt müssen alle gesammelten Infos, Fotos, GPX-Tracks und Notizen zu ansprechenden Touren verarbeitet werden. Das geschieht über unser CMS, in das alles fein säuberlich eingepflegt wird. Allerdings ist das noch nicht alles. Was noch fehlt, ist eine umfangreiche Einleitung, die den Leser mit wertvollen Infos und Tipps rund um die Region versorgt. Haben wir das auf unserer To-Do-Liste auch abgehakt, steht dem Layouten des zukünftigen Wanderführers nichts mehr im Wege.
Schwache Nerven sollte man dabei aber nicht haben, denn oft ist das ein ganz schön kniffeliges Unterfangen, da eine Reihe an gestalterischen Vorgaben eingehalten werden müssen. Das Kartenmaterial liefert übrigens die hauseigene Kartografie-Abteilung, die Höhenprofile kommen von unseren Grafikerinnen. Wenn schließlich alle Bilder, Texte und Grafiken am richtigen Platz sind, erstellen wir noch Inhaltsverzeichnis, Info-Adressen, Bildnachweis, Ortsregister sowie Impressum und fügen die Legenden und Anzeigen ein. Handelt es sich bei der Neuauflage um einen Kinderwanderführer, schmücken wir diesen noch mit Sagen, Liedern, Spielideen und Wissenskästen sowie mit selbstgemalten Zeichnung und Rätseln.
Korrekturdurchläufe und Druck
Natürlich muss jetzt nochmal alles überprüft werden. Das geschieht im Lektorat des ADAC Verlags, das uns anschließend die Druckfreigabe erteilt. Alles fertig? Noch nicht ganz! Jetzt kommen nochmal unsere Grafikerinnen ins Spiel. Ihre Aufgabe ist es, das Dokument druckfertig zu machen. Das heißt, sie überprüfen noch einmal das Format, die Positionierung der einzelnen Bausteine, die Schriften, Bilder und Farben. Dann kann das Dokument an die Druckerei gehen, die uns zunächst einen Probedruck zuschickt. Wenn auch der fehlerlos ist, steht dem Druck nun aber wirklich nichts mehr im Wege!
Veröffentlichung oder: Ende gut, alles gut!
Ein bisschen aufgeregt sind wir zu diesem Zeitpunkt schon immer. Ob wohl alles mit dem Druck klappt? Aber wir können Euch beruhigen, denn bis jetzt kamen unsere rund 60 Neuerscheinungen immer pünktlich zu Beginn der Wandersaison in die Läden.
Übrigens: Wenn euch nun die Wanderlust gepackt hat, könnt ihr auf Mitte April gespannt sein, denn dann werden unsere vier neuen Wanderführer mit den Titeln „Katalonien“, „Taunus“, „Dolomiten“ und „Bodensee“ sowie die zwei Kinderwanderführer „Schwarzwald“ und „Harz“ erscheinen!
Kommentare
Hallo
Vielen Dank für den interessanten Eintrag. Benutze selber den ADAC Wanderführer für meine Wanderungen. Habe folgende zu Hause: Eifel, Rhein-Mosel-Eifel, Sauerland und Ruhrgebiet. Wäre schön wenn es auch einen ADAC WF Bergisches Land geben würde. Allerdings sind die Touren nicht immer gut beschrieben wie ich finde. Trotzdem wandere ich gerne daraus.
Gruss Thomas
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